Dives
Das Wiener Indie-Surf-Trio präsentiert mit „Teenage Years Are Over“ ein großartiges Debütalbum. Dives haben bereits mit ihrer EP einen rasanten Start hingelegt. In Dresden vor 12.000 Menschen, am Popfest Wien, auf Tour mit Courntey Barnett oder als Support von Franz Ferdinand, Bilderbuch oder den Vengaboys am Wiener Ballhausplatz – in den drei Jahren seit ihrer Gründung durchs Pink Noise Girls* Rock Camp haben sie nicht nur große Bühnen und wichtige Festivals (Reeperbahn, c/o Pop) bespielt sondern auch kaum einen kleinen coolen Club ausgelassen (8mm Bar, Ostpol Dresden, oder auf ihrer Balkan Tour). Dives haben diesen Geist nun gemeinsam mit dem Produzenten Wolfgang Möstl (Voodoo Jürgens, Clara Luzia, Nino aus Wien) auf „Teenage Years Are Over“ eingefangen.
Großes Selbstbewusstsein trifft auf ein hohes Gespür für Melodien und Dynamik. Ihr Sound spannt einen Bogen von Slits-angelehnten Riffs („Pumpkin“) bis hin zu stadionesquem Balladentum in schwelgischer Opulenz („Stay Right Here“). Die erste Single “Chico“ ist eine Ansage an Sexisten, In-DMs-Slider und Mansplainer. Mit „Tomorrow“ und „Waiting“ finden sich zwei ganz große Ohrwürmer auf dem Album. „Nightdrive“ kann als Soundtrack für nächtliche Trips dienen. Und mit dem Cover „Looking for a Fight“ der Punkrock-Band Bleached verbeugen sie sich vor einem ihrer wichtigsten Einflüsse.
Dives schreiben surfigen Garagenpop mit selbstbestimmten Texten. Sie scheuen sich nicht, jemandem ordentlich die Meinung zu sagen. Hier gibt es kein Geheule über vergebene Chancen, keine falschen Eitelkeiten, und keine gespielte Coolness, nur um dabei gewesen zu sein. Auf die anfänglichen Zweifel – waren sie gut genug, wohin wollen sie und was, wenn die jugendliche Leichtigkeit verloren geht – haben Dives ihre Antwort gefunden: Auf den Bühnen, in ihren Songs und nicht zuletzt bei sich als Vertraute und Weggefährtinnen.
Bad Weed
Wiens Numero Uno Blitzpop-Gruppe Bad Weed präsentiert ihr Debütalbum. Mitreißender Powerpop-Punk mit ganz viel Early UK-Sound in den Venen. Eine Pflichtscheibe für alle, deren Herzen bei Namen wie Buzzcocks, Exploding Hearts oder The Nerves höher schlagen. Aber nicht nur Szenekenner*innen kommen hier auf ihre Kosten. Mit voller Ladung High-Energy Power-Pop beweist das Wiener Trio sein außerordentliches Gespür für Melodien und Harmonien.
Ihr Blitzpop dreht Songstrukturen von den Shangri La´s über Alex Chilton bis GG Allin durch den Fleischwolf und kombiniert diese mit Texten über die persönliche und kollektive Entfremdung unserer Zeit zu einer eingängigen Version modernen Garagen Punks. Das Album strotzt nur so vor Spielfreude und spiegelt den Witz & Charme der Band wider. Neben augenzwinkernden Albernheiten beweisen Bad Weed in ihren Texten Klassenbewusstsein und eine gewisse Beeinflussung von Working-Class Bands wie The Jam oder den Undertones.
Jeder einzelne Song bezeugt die handwerkliche Tightness der Band. Mit dem Einsatz von Saxophon und einer saucoolen New-Wave Orgel zeigen Bad Weed, dass sie auch außerhalb von Genregrenzen bewandert sind. Die ersten 11 Minuten vergehen ohne Verschnaufpause und die Band beweist, was sich Fans bei den Shows erwarten können und lässt erahnen wie Bad Weed beim Great Escape Festival in Brighton den alteingesessenen englischen Punkrock-Hasen vor Ort die Ohren zum Rauschen brachte.