Der Linzer Jo Strauss verabschiedet sich nach 10 erfolgreichen Jahren, welche unter anderem mit dem Gewinn des Scharfrichterbeils gekrönt waren, von der Kabarett- und Theaterbühne und konzentriert sich nun wieder voll und ganz auf seine Wurzeln: Die Musik. Altes loszulassen schafft Platz für Neues. Diese Transformation steht ihm gut. Die bekannten lyrischen Qualitäten bleiben erhalten. Die gewaltigen Texte stehen nach wie vor im Mittelpunkt und werden gewohnt geschmackvoll von der Jo Strauss Band umrahmt und getragen. Der Sound jedoch wird ein anderer. Irgendwo zwischen Tocotronic und Nick Cave.
Jo Strauss ist ehrlicher als jemals zuvor, besinnt sich auf seine Wurzeln zurück und hängt sich endlich wieder das Stromruder um. Das Tempo wird höher, die Gitarren rumpeln mehr und sind lauter. Alt bekanntes Material wird neu arrangiert in der Setlist bleiben, doch eines wird es nicht mehr geben: Sitzkonzerte. Ab jetzt heißt es stehen, wenn der neue Jo Strauss die Bühne betritt. GANZ. EHRLICH. Wer weinen will sollte sich das unbedingt ansehen. (Falter)