Sonatas of Sleep/LESS
A Sonic Sanitarium for Information shock-workers
Club Nights for SLEEP48: kuratiert von Shu Lea Cheang.
• Mimu Merz (Vienna, Austria)
19:33- 21:30 (1 set)
Ich arbeite mit digitalen Loops und Plugins, um die aufgenommenen Stimmen zu verarbeiten. Meine Gesangsperformance verwendet eigenwillige Phrasierungen und introspektive Texte, die manchmal gemurmelt, manchmal deutlich hervorgehoben werden, wie ein salziger Finger in der Wunde des dahinlaufenden Lebens. Wortspiele und Strukturen. Muster und Normen. Lofty love and wicked war.
Mimu Merz ist eine Wiener Grafikerin, Medienkünstlerin, Sängerin und Songwriterin. Ihre Soloperformance „mimu at nite“ wurde mit Stimme, Akkordeon und Laptop aufgeführt. Ihr Sound führt in Richtung „electronica“ mit mehreren Stimmen, Live-Looping, Spoken Word Collagen und Bildsampler integrierter Kunstwerke.
• Jessica Ekomane (Berlin, Germany)
22:30-00:30 (6th set)
Aktuelle wissenschaftliche Interpretationen über Schlaf und Klang fokussieren auf Überlebensperspektiven und vermuten, dass unsere Klangwahrnehmung nachts hauptsächlich auf die Überwachung von Gefahr ausgerichtet ist. Da diese Wachsamkeit hinsichtlich Bedrohung eine konstante Funktion unseres Gehirns zu sein scheint, halte ich es für relevant, dieses Phänomen im Kontext der Erschöpfung und der Arbeiter der Informationsrevolution zu beobachten, insbesondere im Hinblick auf die Aufmerksamkeitsökonomie, die es umgibt.
Klänge, die plötzliche Veränderungen hervorrufen, erscheinen als mögliche Bedrohungen und wecken uns am ehesten. Als Gegenteil schlage ich eine Komposition vor, die sowohl in einem Zustand des tiefen Zuhörens als auch als Umgebungsklang gehört werden kann, indem ein rhythmisches Muster entwickelt wird, das auf der Wirkung des „Phasings“ basiert.
Jessica Ekomanes Praxis entfaltet sich um Musik und Klangkunst. Ihre Kompositionen suchen eine physischen und kathartischen Effekt, abwechselnd zwischen Lärm und Melodie und dem Spiel mit der Wahrnehmung rhythmischer Strukturen.
• Cammack Lindsey (Berlin, Gernany)
01:30-03:30 (7th set)
“simulation var: CB1, CB2 + UW;”
Unsere Simulation einer heilenden elektronischen Magnetfeldtherapie beruht auf den Schumann-Resonanzen, elektromagnetischen Wellen, die in der Sphäre zwischen Erde und Ionosphäre in Form von azimutalen Wellen festgestellt werden können, auch bekannt als Erdpuls.
Für diese Session werden wir mit einem PEMF-Gerät (Pulsed Electromagnetic Field) arbeiten, mit Materialien wie Kupfer, aufgeladenen Spulen und starken Magneten, die Frequenzen im Spektrum der Schumann-Resonanzen zwischen etwa 7 und 45 Hertz streuen. Darüber hinaus werden wir pink noise verwenden, um einen tiefen Schlaf zu induzieren und das Gedächtnis zu verbessern. Um ein produktives Maß an Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, werden außerdem Muster und Variationen von Stille verwendet, was dem Rhythmus unserer Gehirnwellen entspricht.
Cammack Lindsey their main focus is the development of a self-functioning musical environment, that uses different mechanics to discuss relationships, by expressing the traditional aspects of theater through generative arts and various experiments.
• Tamara Wilhelm (Vienna, Austria)
4:30-6:31 (8th set)
7 beruhigende Apps für einen besseren Schlaf! – Die Wissenschaft vom Schlaf: Warum man 7 bis 8 Stunden pro Nacht braucht – Bedeutung des Schlafes: Sechs Gründe, nicht am Schlaf zu sparen. – 37 science-backed Tipps für einen besseren Schlaf heute Nacht.
Um mich herum beobachte ich eine ziemlich massive Propaganda für regelmäßige Schlafzeiten von acht Stunden pro Nacht, begleitet von einer endlosen Liste von Tipps, wie man das macht. Mit dem Ziel, die Produktivität zu optimieren?
Was ist, wenn ich damit experimentiere, das gesunde 8-Stunden-Schlafregime abzulehnen? Wenn ich mir erlaube, diejenige zu sein, die nicht genug Schlaf bekommt? Müde, mürrisch, faul, unkonzentriert, verträumt, zögerlich, müde, launisch und jenseitig sein?
Ich werde 48 Stunden vor meinem Auftritt wach bleiben. In dieser Zeit werde ich das Klangmaterial für die Klanglandschaft im Zustand des Schlafentzuges sammeln und produzieren. Neben der Müdigkeit erwarte ich auch eine Steigerung meiner Kreativität. Die Theorie einer Verbindung zwischen zu wenig Schlaf und mehr Einfallsreichtum habe ich von Tony Wright. Er hält den Weltrekord im Schlafentzug – 266 Stunden. Er unternahm diesen Schlafentzug nicht wegen des Weltrekords, sondern um seine Theorie zu beweisen, „dass Schlafmangel die Dominanz der linken Gehirnhälfte verringert und mehr Kreativität der rechten Gehirnhälfte erlaubt“.
Tamara Wilhelm lebt in Wien, sie arbeitet als Musikerin, Toningenieurin und Kulturarbeiterin. Eines ihrer Hauptinteressen ist DIY-Elektronik, sie baut einfache Oszillatoren, deren Sounds sie in musikalischen Kollaborationen, Klanginstallationen und Kompositionen verwendet.
• Fu aka Nelson Landwerh (Geneva, Swiss)
Zwischen den Sets (set 0)
432 sleep bug – ambient noise piece zum Schlafen
Ein programmierter Bela-Prozessor erzeugt Delta- und Theta-Hirnwellenfrequenzen zusammen mit einer Vielzahl von gemischten Noise-Klängen und sich wiederholenden Loops, um einen immersiven Drone-Slick zu erzeugen. Abstrakte Sequenzen von 20 BPM bis 300 BPM werden durch binaurale, selbstinduzierende Beats ergänzt, um das intuitive Bewusstseins anzuregen: Die live aufgebaute Klanglandschaft bringt natürliche, selbstheilende, chaotische Harmonie und Balance, tiefe Entspannung, Schmerzreduktion und emotionalen Stress, Schlaf, Träumen, Trance, schnelles Lernen, Selbsthypnose und andere veränderte Zustände. Während der Verstand durch unendliche Ebenen reist, erreicht der Geist die 4. Dimension und verbindet sich mit einem höheren Bewusstsein.
Fu aka Nelson Landwerh Forschungen in Gender- und Postkolonialstudien führten sie dazu, sich in die experimentelle Noise-Szene Genfs zu begeben. Sie bauen immersive Klanglandschaften mit hypnotischen Beats und subtilen Melodien. Ihre Maschinen und Sequenzer vereinen rohe chaotische Klänge mit gut kontrollierten Rückkopplungen, wie ein tiefer Atemzug aus psychoaktiven und bunten Dämpfen, stark und fürsorglich zugleich.
Das ganze Programm findet ihr unter: