petra und der wolf zuzuhören ist wie eine Reise anzutreten ohne auch nur die erste Station geplant zu haben. Musik, die aufregt und am Innersten rührt, einen mit sich trägt und nicht mehr loslässt. Und Songs, die eine Düsterheit umgibt und einen spüren lassen, was nicht zu erzählen ist.
Petra Schrenzer weist in ihrer Art Gitarre zu spielen eine nicht minder dynamische und emotionale Kraft auf wie in ihrer Art zu singen und zu performen. Während sich ihre Stimme spielend durch eine beachtliche Spannbreite bewegt, erdet ihr Gitarrensound und spielt für zwei.
Aurora Hackl Timón am Schlagzeug und am Saxophon bildet den Konterpart, der potenziert, was an Energie und Ausdruck vorhanden ist.
Ihr Schlagzeugspiel bildet Teil der Komposition und geht weit über rhythmische Strukturierung hinaus. Und das Saxophon fungiert unkonventionellerweise als zweite Stimme, Rhythmusmaschine und Noise-Element.
Nikolaj Efendi, der Kärntner Slowene und Wahlwiener folgte der Idee ein transdisziplinäres Werk zu schaffen: Das Resultat ist eine konzeptuelle Doppelveröffentlichung in CD und Buchform.
„May your hands always be busy, may your feet always be swift.“ (Bob Dylan)
Es scheint als hätte sich Nikolaj Efendi Dylans Worte eingeprägt wie ein Mantra. Inspiriert und rastlos widmet er seine Zeit dem Kunstschaffen. Die letzten acht Jahre verbrachte Efendi meist mit seiner Band „Roy de Roy“ auf Tour und im Studio, spielte hunderte Konzerte in 14 Ländern, nahm dazu 6 Alben auf, die er am eigenen Label (dramatic pause) veröffentlichte und komponiert nebenher Musik für diverse Theaterproduktionen.
Während das erste Werk The Red Wine Conspiracy melancholisch die Negativität von persönlichen Veränderungen besingt, befreit sich der Nachfolger temper von diesem Schatten und entdeckt das Positive in den gesellschaftlichen Verlagerungen und seelischen Verschiebungen. Die Kompositionen des neuen Albums erinnern kaum an jene des Erstlingswerkes, welches vermehrt swingige Chansons versprach: „There is something bold about it all, as if Jacques Brel were merged with Billy Bragg“ (Folkworld). Die folkigen Arrangements machen Platz für spannende Atmosphären, die akustischen Chansons weichen den elektrischen Prophezeiungen, die stark geprägt sind von Efendis selbstgebauten Effektgeräten. Songs voller Intensität, die nur darauf warten sich zu entladen: düster, sperrig, romantisch.
Phil Sicko auf Abwegen? Die Porn to Hula Gallionsfigur zeigt, dass es ihr um Musik an und für sich geht. Formal wie inhaltlich. Fast im Alleingang, mit einzelnen Versatzstücken von Gästen, entstanden im Lauf der letzten Jahre ein Haufen Songs, die irgendwie gelöst erscheinen, ohne Kitsch, ohne Pathos, einfach pur. Hier eine Gitarre, da ein Beat, dort ein schwerer electronic Bass, das „Phil Sicko Orchestra“ versammelt am Laptop, tut er das, was er am besten kann – singen. Weil eingespielt hat er’s ja schon. Es ist, was es ist. Und zur Erleichterung des Verständnisses gibt’s eine Hula Coverversion.